Brandschutz im Lager Teil 2: Wie macht Sauerstoffreduktion die Textilindustrie sicherer?

Die Textilindustrie ist ein wahrer Gigant des Einzelhandels. Da der E-Commerce stetig zunimmt und die Lager immer voller werden, sind innovative Sicherheitsmaßnahmen stark gefragt. Während es im ersten Teil unserer Brandschutzserie um die Funktionsweise der Sauerstoffreduktion als Brandpräventionsmaßnahme ging, konzentrieren wir uns jetzt auf ihren effektiven Einsatz in der Textilindustrie.

Ein gutes Beispiel für erfolgreich umgesetzte Brandschutzmaßnahmen findet sich im Nahen Osten. Hier setzt der Automatisierungsexperte Dematic mit dem Distributionszentrum für die Landmark Group neue Sicherheitsstandards. Landmark ist einer der größten Einzelhändler für Mode und andere Konsumgüter im Nahen Osten und Indien. Sein neustes Distributionszentrum in Dubai bietet Lagerkapazitäten für bis zu zwei Millionen Textilien.

„Landmark verfügt über mehr als 2.000 Verkaufsstellen und bedient natürlich auch das Online-Segment. Um hier schnellere und reibungslosere Prozesse zu haben, hat das Unternehmen sich für eine umfassende Automatisierung entschieden“, erzählt Rainer Buchmann, SVP und Managing Director Central Europe bei Dematic.

Neben dem Dematic Garment-on-Hanger-(GOH)-System, in dem Kleidungsstücke auf Bügeln für den Versand bereitgehalten werden, ist hier auch das bis dato größte Dematic Multishuttle-System mit mehr als 1.200 Shuttles integriert. Dank der Automatisierung kann Landmark bis zu 15.000 Behälter pro Stunde andienen – und sorgt damit für Rekordgeschwindigkeit in der Distribution. Die Größe und Menge der gelagerten Waren im Distributionszentrum machen eine optimierte Sicherheit unerlässlich.

Ein besonderes Highlight der Anlage ist das 43 Meter hohe Palettenlager. Auf 36.000 Stellplätzen stehen hier teils empfindliche Waren. Aus diesem Grund ist der Bereich nicht nur klimatisiert, sondern auch mit dem Brandpräventionssytem OxyReduct® der Wagner GmbH ausgestattet, so dass ein beginnender Brand nicht nur sofort erfasst, sondern durch die Sauerstoffreduktion auch ein Übergreifen der Flammen konsequent unterbindet. Denn: Insbesondere bei Kleidung kann schon eine mögliche Rauchentwicklung dazu führen, dass die Ware nicht mehr verkauft werden kann. Der Brand muss hier schon im frühen Stadium verhindert werden, was durch die Anlage der Wagner Group sichergestellt ist. „Mit dem System unseres Kooperationspartners Wagner haben wir hier ein überzeugendes Konzept auf die Beine gestellt, mit dem die eingelagerten Sachwerte und letztendlich auch die Prozesssicherheit des Unternehmens nachhaltig geschützt sind“, erzählt Buchmann.

So bietet die Sauerstoffreduktion höchste Sicherheit für die empfindlichen Güter – und sorgt für einen reibungslosen Prozessablauf.


Können Menschen in sauerstoffreduzierten Umgebungen arbeiten?

Die Antwort lautet: ja. Die Räume sind begehbar, denn gesunde Menschen sind durchaus in der Lage, mit weniger Sauerstoff auszukommen, als in der normalen Atemluft vorhanden ist. So entspricht die Sauerstoffaufnahme in einer O2-reduzierten Umgebung mit 15 Volumenprozent des lebenswichtigen Stoffs etwa der Sauerstoffaufnahme bei einem Aufenthalt auf der Zugspitze in einer Höhe von ca. 3000 Metern. Um jegliche Risiken auszuschließen, sind bei Konzentrationen unterhalb von 17 Volumenprozent Sauerstoff Arbeitsschutzmaßnahmen wie vorangehende arbeitsmedizinische Untersuchungen und regelmäßige Pausen alle vier Stunden vorgesehen. Im Anwendungsbereich von Landmark wird der sauerstoffreduzierte Bereich jedoch nur von automatischen Maschinen bedient.