Vor Kurzem machte Hamburg mit großen Plänen von sich Reden: In ihrem Hafen soll für einen dreistelligen Millionenbetrag die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse mit einer Leistung von 100 Megawatt entstehen. Sollte diese Vision Realität werden, könnte die Anlage zu einem echten Schrittmacher der Energiewende werden.
Weltweit gewinnt Wasserstoff als Energieträger der Zukunft an Aufmerksamkeit. Doch der Rohstoff ist nach wie vor teuer. Wie wäre es also, ihn einfach selbst herzustellen? Genau das beabsichtigt Hamburg mit den vorgelegten Plänen einer Wasserstoff-Elektrolyse im Hafen. Die norddeutsche Stadt erhofft sich somit gute Chancen, eine führende Metropole für die Energiewende zu werden
Fast endlose Mengen emissionsloser Energie
Die Anlage wäre nicht nur aufgrund ihrer Größenordnung zukunftsweisend. Bisher vorhandene Anlagen leisten lediglich bis zu 10 Megawatt. Die neue Anlage würde nach Angaben von Siemens ungefähr zwei Tonnen oder 22.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde produzieren. Wasserstoff selbst ist dabei keine Energiequelle wie Erdöl, sondern ein Energiespeicher. Dank dieser Eigenschaft würde die Anlage einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten: Endlich könnten z.B. die in den Offshore-Windparks erzeugten Strommengen gespeichert werden – was bisher nicht möglich ist. Hamburg will die benötigten Flächen in unmittelbarer Nähe des Hafens bereitstellen. Hier befinden sich große Fabriken für Stahl, Aluminium und Kupfer, die Wasserstoff für ihre Produktionsprozesse benötigen. Doch auch die Schifffahrt, der öffentliche Nahverkehr und die Versorgung des Stadtgebiets mitFernwärme könnten von der neuen Anlage profitieren.
Ökologisch und ökonomisch attraktiv
In einem Eckpunktepapier zur Norddeutschen Wasserstoffstratebetont die Ministerielle Arbeitsgruppe, dass mit der „grünen Wasserstoffwirtschaft“ eine neue Wertschöpfungskette in der Region entstehe. Dadurch würden neue qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und wichtige wachstums- und strukturpolitische Anreize entstehen. Für die Umsetzung ihrer Ziele hofft die Stadt Hamburg auf Fördermittel von Bund und EU, doch auch Gespräche mit potentiellen Kunden und Investoren sind laut ManagerMagazin bereits weit vorangeschritten.