Green Field versus Brown Field: Wo liegen die Unterschiede bei der Automatisierung meines Warenlagers?

Bei ‚Green Field‘ und ‚Brown Field‘ handelt es sich keineswegs um Fachtermini aus der Garten- und Landwirtschaftswelt, sondern um zwei unterschiedliche Ansätze für die Umsetzung von Projekten. Diese kommen zum Beispiel auch ins Spiel, wenn Warenlager automatisiert werden sollen, und beschreiben die Ausgangslage des Projekts – mit unterschiedlichen Konsequenzen für die Durchführung und den Erfolg.

„Alles auf Anfang“ oder „aufwändige Aufrüstung“ – so könnte man den Unterschied zwischen Green und Brown Field Projekten auch beschreiben. Denn während automatisierte Prozesse bei der Neuplanung eines Warenlagers – dem „Green Field“ Ansatz – von vornherein mitgedacht werden, müssen sie bei „Brown Field“ Projekten nachträglich in bereits vorhandene Infrastrukturen nachgerüstet werden. Dabei spielen folglich mehr Faktoren eine Rolle, was wiederrum die Möglichkeiten der Automatisierung eingrenzt. Im Gegenzug gibt es bei komplett neu geplanten Lagern deutlich mehr Planungsfreiraum für Automationslösungen.

Ob Brown Field oder Green Field – neben der Ausgangslage gibt es einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Faktor für die erfolgreiche Umsetzung von Automationsprojekten:

„Entscheidend für eine erfolgreiche Automatisierung ist die Bereitschaft des Kunden für grundlegende Veränderungen der Prozesse“,

erklärt Frank Heptner, Senior Director Automation & Intralogistics, Sales and Realization bei Linde Material Handling. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen: Bei Green Field Projekten entscheide man sich bewusst für einen neuen Weg, während die Umstellung bei über Jahre gewachsenen Unternehmen in der vertrauten Umgebung häufig schwerer falle, so Frank Heptners Erfahrung.

„Die Green Field Planung hat im Gegensatz dazu ganz andere Voraussetzungen, weil hier die Prozesse mit den neuen Systematiken von Anfang an gemeinsam erlebt werden.“

Dennoch kann ein Brown Field Projekt ebenfalls erfolgreich umgesetzt werden: Mit dem richtigen Mindset im Unternehmen, einer tief gehenden Planung, die die vorhandenen Strukturen berücksichtigt – und natürlich einem erfahrenen Experten an der Seite.