Hochbelastbar: Wie werden Gabelstapler für Extrembedingungen ausgestattet?

Gemeinsam mit dem langjährigen Partner STILL hat das in Singen, Deutschland, ansässige Unternehmen FONDIUM u.a. seine speziell für die Gießerei bestückte Flotte aufgerüstet. Das Ziel: die Anzahl der Betriebsstunden im Einsatz zu maximieren – trotz der besonderen Anforderungen. 

Heiß, heißer, Eisengießerei: Bei der Produktion im Automobilguss herrschen extreme Bedingungen. Lösungen von der Stange halten hier nicht lange durch, dennoch gibt es natürlich auch hier Mittel und Wege, Prozesse immer wieder sicherer und effizienter zu gestalten – wie z.B. beim Unternehmen FONDIUM, einem führenden Produzenten für stark belastbare Fahrzeugkomponenten. Um im intensiven Wettbewerb auch in Zukunft bestehen zu können, hat das Unternehmen zusammen mit dem Hersteller STILL die Staplerflotte im Produktionswerk Singen auf den neuesten Stand gebracht. Die Gießerei des Unternehmens ist dabei mit den schweren Gussteilen ein klassischer Einsatzbereich für Transporte mit Gabelstaplern. Aber: der Einsatz neuer Fahrzeuge muss hier besonders gründlich geplant werden, damit sie unter den erschwerten Bedingungen standhalten.  

Maßgeschneiderte Staplerflotte

Im Vorfeld von solchen Optimierungen sind meist intensive Planungen und Konfigurationen der Fahrzeuge notwendig, um sie individuell an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Wie die Anforderungen genau aussehen, wird am besten abteilungsübergreifend festgelegt.

„In vielen intensiven Gesprächen zeigte sich immer wieder, dass eine optimale Zusammenstellung unseres Fuhrparks nur dann möglich ist, wenn die relevanten Bereiche in den Werksabteilungen auch zusammenarbeiten,“

fasst Manuel Veser, Leiter des Logistikzentrums in Singen, zusammen.

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Das Ergebnis: Insgesamt wurden 18 spezielle Umbauten an einem Staplermodell ausgeführt, damit die Fahrzeuge ideal für ihren Einsatz in der Gießerei ausgerüstet sind. So ist die Frontscheibe eine im Stahlrahmen befestigte, nicht gewölbte Hitzeschutzscheibe. Um die Frontbereifung vor Funkenflug zu schützen, sind die Kotflügel aus Metall und die Scheinwerfer und Neigezylinder mit einem schützenden Metallkäfig versehen. Eine zusätzliche Hitzeschutzscheibe ist rechts an der Fahrerkabine aufgesetzt. Weiterhin wird die Hydraulik vom RX 70 Anbaugerät mit der Kippvorrichtung gesondert vor Funkenflug und herabfallenden Gussresten geschützt.

Das Konzept hat sich bewährt: Innerhalb der letzten vier Jahre waren rund 50 STILL-Elektrostapler ohne nennenswerte Ausfälle jeweils zirka 15.000 Betriebsstunden im Einsatz.

Stand der Zeit: Li-Ion Lagertechnik steigert Verfügbarkeit

Auch außerhalb der Gießerei hat das Unternehmen aufgerüstet, um die Effizienz im Werk zu steigern – mit 23 Lithium-Ionen-betriebenen Lagertechnikgeräten. Einer der Vorteile: separate Ladegeräte in den einzelnen Abteilungen erhöhen die Verfügbarkeit der Fahrzeuge. Mathis Märgner, Instandhalter Fuhrpark in Singen, erklärt: „Mit eigenen Ladestationen in den Abteilungen können wir die Li-Ion Deichselgeräte in den Pausen jetzt kurzfristig aufladen. Bereits nach 30 Minuten erreichen die Li-Ion Batterien schon 50 Prozent ihrer Ladekapazität, wobei die Lebensdauer durch das schnelle Zwischenladen nicht beeinträchtigt wird. Sowohl Wechselbatterien und lange Ladezyklen als auch die aufwändige Wartung der Nassbatterien in staubiger Umgebung werden also eingespart.“

Die Flotte im Blick

Um das Bild abzurunden und das Meiste aus der gesamten Flotte in Gießerei und Lager rauszuholen, setzt FONDIUM zusätzlich auf das hier passende Flottenmanagementsystem, den STILL FleetManager. Es zeigt beispielsweise genau an, wie stark die einzelnen Stapler ausgelastet sind und wo es Optimierungspotenziale gibt. Gleichzeitig ermöglicht es die genaue Analyse von Schadensbildern, um die Sicherheit weiterhin zu erhöhen.

Unterm Strich wurde so eine deutlich höhere Einsatzbereitschaft der Flotte erreicht – bei einer Reduzierung von 136 auf 119 Fahrzeuge.