Neue Wege gehen mit Wasserstoff: Bringt der alternative Antrieb bald die Logistik auf der Schiene voran?

Der Trendantrieb Wasserstoff steht im Begriff, unsere Mobilität nachhaltig zu verändern. Doch nicht nur der Personenverkehr könnte mittelfristig von der klimafreundlichen Technologie profitieren. Auch Pakete könnten in Zukunft mit der alternativen Antriebsvariante von A nach B gelangen – und zwar auf Schienen. Ein wichtiger Schritt in die emissionslose Zukunft: die Entwicklung der ersten Wasserstoff-Tankstelle für Züge.

Während viele Autobahnen und Innenstädte kurz vor dem Verkehrskollaps stehen, hat der Online- und Versandhandel im Jahr 2019 neue Rekordzahlen erreicht. Wie schafft man es nun, dem weiterhin boomenden E-Commerce gerecht zu werden und gleichzeitig die Straßen zu entlasten? Eine mögliche Lösung ist der Transport von Päckchen und Paketen in wasserstoffbetriebenen Zügen.

Innovationspreis für Konzept zur weltweit ersten Wasserstoff-Tankstelle für Züge

Eine echte Pionierin auf dem Gebiet der klimafreundlichen Mobilität ist die 28-jährige Wirtschaftsingenieurin Saskia Schulz, die vor kurzem ein innovatives Konzept zur weltweit ersten Wasserstoff-Tankstelle für Züge vorgelegt hat. Dies ist entscheidend, um die Züge flächendeckend einsetzen zu können – denn bisher muss man mitunter noch auf mobile Tankstellen setzen.  

Mit dem Konzept überzeugte Saskia Schulz nicht nur die Jury des „Innovationspreises Mobilitätsgestalterin 2019“. Auch namhafte Vertreter aus Industrie und Wirtschaft sollen bereits ihr Interesse bekundet haben. Schon Ende 2021 werde die erste Wasserstoff-Tankstelle für Züge dann im niedersächsischen Bremervörde in Betrieb gehen. Ein echter Meilenstein, denn damit macht sie den Weg frei für neue, nachhaltigere Transportkonzepte im Warenverkehr.

Emissionsfrei über die Schienen

Der nachhaltigere Transport von Gütern über lange Strecken ist ein Schlüsselfaktor, aber nur die halbe Miete. Denn auch der Transport vom Bahnhof zum endgültigen Empfänger muss „grüner“ gestaltet werden. Hier könnten die Weiterentwicklung bisheriger Transportsysteme und ein Umdenken in der innerstädtischen Paketzulieferung dazu führen, dass kraftstoffbasierte Lösungen bald auf dem Abstellgleis landen. An der Umsetzung dieser Vision für die letzte Meile arbeitet derzeit u.a. ein interdisziplinäres Forscherteam des „Research Lab for Urban Transport“ (ReLUT) – und zwar mit besten Erfolgsaussichten. So ging der Innovationspreis „Beste Idee 2019“ an Silke Höhl, die an der Frankfurt University of Applied Sciences zu klimaneutralen Lastenrädern sowie emissionsfreien U- und Straßenbahnen forscht, die für den Transport von Waren eingesetzt werden könnten. Das Ziel auch hier: die Paketlogistik der Zukunft umweltfreundlicher gestalten und Emissionen in Innenstädten langfristig reduzieren.

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