Revitalisierung und Networking für die Industrie 4.0

2022 kehrte die Intralogistikbranche ein Stück weit zur Normalität zurück – mit Ausstellungen und Messen live und in Farbe. Veranstaltungen wie die LogiMAT und die World of Material Handling (WoMH) sorgten für ein Gefühl der Erneuerung in einer Branche, die während der Pandemiejahre nicht viel voneinander gesehen hat. Nun nähert sich das Jahr 2022 seinem letzten Quartal – Zeit also, auf die vergangenen Monate zurückzublicken sowie auf das, was vor uns liegt.

Was soll eine Messe leisten? Im besten Fall bringt sie Unternehmen, Kunden und Fachleute zusammen und schlägt eine Brücke zwischen Angebot und Nachfrage. Im Falle der World of Material Handling (WoMH) ging der Veranstalter der Messe noch einen Schritt weiter. Linde Material Handling sorgte dafür, dass die 17.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche so spannend wie möglich genutzt wurden. Die Gäste und Kunden sollten aktiv an der Veranstaltung partizipieren anstatt nur vorbeizugehen: Ein Außenbereich mit 100 verschiedenen Gabelstaplern bot dem Fachpublikum alle Möglichkeit, die Fahrzeuge selbst zu testen. Und das war nicht alles: In der Haupthalle war ein komplettes Warenflussszenario aufgebaut, sodass man live und in Aktion miterleben konnte, wie Lösungskonzepte und Produkte eingesetzt werden und welchen Mehrwert sie bieten. Das heißt konkret: vom Wareneingang über die Einlagerung, die Kommissionierung bis hin zur Auslieferung auf der letzten Meile konnte alles hautnah und live mitverfolgt werden.

Diese praxisnahen Messekonzepte könnten durchaus ein Modell für die Zukunft sein. Für viele Ausstellungen und Messen liegt der Schwerpunkt jedoch nach wie vor auf dem Thema Networking. Auf der LogiMAT 2022, Europas größter Intralogistikmesse, trafen sich 1.500 Aussteller aus über 40 Ländern Europas. Es war ein besonderer Moment für die gesamte Branche: Alte Bekannte trafen sich wieder, auf den Panels und Diskussionsforen herrschte reger Betrieb. Intralogistikmarken wie Dematic, STILL, Jungheinrich, Toyota und Linde Material Handling waren vor Ort und beteiligten sich an den Gesprächen und dem regen Austausch. Eine wichtige Erkenntnis kristallisierte sich überall heraus: Die Ereignisse der letzten beiden Jahre haben für große Umwälzungen und neue Herausforderungen gesorgt – aber die Branche stellt sich diesen sehenden Auges und mit aller Kraft.

Aufbruchsstimmung und Entschlossenheit war auch Teil der Atmosphäre auf anderen Fachmessen. Auf der Logistics & Distribution in Hamburg und Dortmund im Mai und Juni standen vor allem Lagerlösungen und IT-Infrastruktur für den Materialfluss im Mittelpunkt. Und während Veranstaltungen wie die MHLC 2022 auf 2023 verschoben werden mussten, schöpften andere wie die MODEX 2022 aus dem Vollen und präsentierten mit Keynote-Speakern und spannenden On-Floor-Seminaren ein breites Spektrum an Supply-Chain- und Logistik-Themen.

Worauf kann man sich also in den verbleibenden Monaten des Jahres 2022 freuen? Der Logistics Summit in Hamburg findet am 5. und 6. Oktober statt und bietet Podiumsdiskussionen, Networking-Möglichkeiten sowie Masterclasses. Nur zwei Wochen später, vom 19. bis 21. Oktober, veranstaltet der Bundesverband der Deutschen Logistikwirtschaft in Berlin den Deutschen Logistik-Kongress, auf dem neue Automatisierungslösungen wie die automatisierten Routenzüge von STILL vorgestellt werden. Einen Monat früher, aber ein paar tausend Meilen entfernt, findet vom 13. bis 15. September in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Material Handling Middle East statt, auf der Aussteller wie Dematic ihre neuesten Automatisierungstechnologien vorstellen werden. Das Intralogistikjahr 2022 ist also noch lange nicht vorbei.

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