Sicherheit gewährleisten – durch rigoroses Testing

Ob Gabelstapler, E-Trucks oder Fahrerlose Transportsysteme (FTS) – damit Transportsysteme und -fahrzeuge in der Intralogistik verlässlich funktionieren, müssen sie umfangreiche Testverfahren durchlaufen. Diese sind zum Teil spektakulär, werden in Höhen von 2.500 Metern und unter extremen Bedingungen durchgeführt, oder auch mit modernsten Technologien wie 3D-Simulationen. All das dient einem Ziel: Funktionalität, Sicherheit und Langlebigkeit der Fahrzeuge zu jeder Zeit zu gewährleisten.

Gabelstapler sind komplexe Maschinen. Sie müssen auch in großen Höhen oder bei extremen Temperaturen zuverlässig arbeiten und über lange Zeiträume hinweg funktionsfähig bleiben. Um das zu gewährleisten, werden die Fahrzeuge im Rahmen des Entwicklungsprozesses unter extremen Bedingungen getestet. Um den Ansprüchen des Feldeinsatzes zu genügen, gehen Intralogistikexperten wie STILL und Linde Material Handling genau diesen Weg – und unterziehen die Flurförderzeuge regelrechten Feuertaufen.

Unebene Fahroberflächen beispielsweise sind fester Bestandteil der Testverfahren bei Linde MH und STILL. Auf Rundstrecken absolvieren die Stapler Tausende von Runden und fahren dabei über Erhebungen, die einen holprigen Untergrund simulieren. Einige dieser Runden werden mit maximaler Last gefahren, um extreme Bedingungen zu simulieren. Andere Testverfahren gehen noch weiter – so beispielsweise die sogenannten „Impact Drop Tests“: Hier werden schwere Holzstapel auf die Dächer der Stapler gestürzt, um die Stabilität des Chassis zu überprüfen und die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Doch nicht nur das Fahrzeug als Ganzes wird getestet: Einzelne Komponenten wie Hubmasten durchlaufen besonders harte Verfahren. In eigens dafür vorgesehenen Prüfständen absolvieren sie zwölf bis 15 Wochen lang bis zu 100.000 Hubvorgänge.

Diese Maßnahmen scheinen extrem, gewährleisten aber Sicherheit, Langlebigkeit und Funktionalität. Doch es sind nicht nur physische Tests, die sicherstellen, dass Gabelstapler für den Feldeinsatz bereit sind. Sowohl STILL als auch Linde Material Handling setzen vermehrt auf virtuelle Testmethoden, die sich die großen Datenmengen aus den physikalischen Testverfahren zunutze machen. Dabei ist das Potenzial für Einsparungen und Nachhaltigkeit enorm. So können beispielsweise die Anforderungen an die Lebensdauer von Bauteilen schnell überprüft werden, anstatt sie physisch über einen langen Zeitraum zu beanspruchen. So kann z.B. die Wärmeverteilung in der Lithium-Ionen-Batterie durch thermische Analysen vorab simuliert und so sichergestellt werden, dass die Energieträger in der Praxis nicht überhitzt.

Letztlich kommt es darauf an, die Realität adäquat abzubilden – mit Hilfe von validierten Modellen und Computersimulationen. Auch bei der Prüfung von fahrerlosen Transportsystemen (FTS) spielt beides eine wichtige Rolle: Die Sicherheit und Zuverlässigkeit der FTS sind das Ergebnis eines strengen Validierungsprozesses, bei dem Software und Hardware umfassend überprüft werden. Fahrerlose Transportsysteme in einer dynamischen Umgebung sicher zu integrieren, ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Es erfordert einen vielschichtigen Prozess, der zahlreiche Testschleifen, eine ausgeprägte Konzept- und Validierungsphase sowie unzählige Fahrstunden der FTS in Testbereichen umfasst. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Sensoren und Erkennungssysteme einwandfrei funktionieren. So selbstverständlich Gabelstapler, Stapler und FTS im Lageralltag also sind – ein Blick hinter die (Test-)Kulissen zeigt, wie viel Arbeit dahintersteckt, damit sie Richtlinien einhalten, sicher arbeiten und zuverlässig funktionieren.

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