Supply Chains und Covid-19 – Teil 1: Wie haben sich Lieferketten verändert und wie können sie sicherer gemacht werden?

Erst kamen die Lieferengpässe aus China, dann folgten das veränderte Einkaufsverhalten der Konsumenten und schließlich die globalen Lockdowns: Die Corona-Pandemie hat die Schwachstellen der Lieferketten von vielen Unternehmen weltweit offengelegt. Und zu einem Überdenken der bisherigen Strategien geführt, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und für die Zukunft zu rüsten.

Niedrige Lagerbestände, Just-in-time-Produktionen und so wenige Lieferanten wie möglich: So sah seit Langem der Normalzustand von Lieferketten aus. Vor allem die Suche nach dem günstigsten Preis bestimmte die Marschroute. Das schaffte Abhängigkeiten, zum Beispiel von einzelnen Lieferanten, Fabriken oder konkreten Regionen. Doch genau dieser Weg hat die Unternehmen während der Covid-19-Pandemie ordentlich ins Straucheln gebracht.

Bereit für das Unerwartete

Speziell am Anfang der Pandemie erlebten einige Bereiche einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage – besonders bei Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Die Herausforderung der Hersteller bestand also darin, die Produktion bestimmter Artikel auf Hochtouren zu fahren, um dem veränderten Kaufverhalten der Konsumenten schnellstmöglich gerecht zu werden. Doch das altbekannte Lieferkettenmodell war zu starr, um diese Anpassung von heute auf morgen zu meistern.

Aber auch wenn die Nachfrage in manchen Industrien unverändert blieb: Oftmals stand die Produktion trotzdem still, weil durch regionale Lockdowns die benötigten Teile nicht mehr geliefert werden konnten.

Identifizierung und Diversifizierung

Neue Strukturen waren gefragt. Viele Unternehmen haben ihre gesamte Lieferkette unter die Lupe genommen, um Risiken und Schwachstellen genau zu identifizieren. Dabei hat sich gezeigt: In Krisenzeiten hat man die besseren Karten, wenn das Lieferanten-Netzwerk breit aufgestellt ist. Dazu gehört z.B. die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Zulieferern. Dennoch ist auch die Verteilung der Lieferanten auf verschiedene Regionen wichtig. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen oder Naturkatastrophen sind nur ein paar Beispiele, die die Lieferkette von einem auf den anderen Tag lokal zum Erliegen bringen können. Dabei muss man bei der Suche nach einem geeigneten Zulieferer nicht nur an ferne Länder denken – auch die regionale Produktion von Gütern hat sich immer wieder bewährt.

Auf den Punkt gebracht bieten diese Maßnahmen vor allem eins: ein größeres Maß an Flexibilität.

Kürzer, transparenter und flexibler

Zeitaufwendig, aber unglaublich wertvoll ist auch das Monitoring einer bestehenden Lieferkette von A-Z. So erkennt man bereits frühzeitig, wenn zum Beispiel mit einer Rohstoffknappheit zu rechnen ist, die Auswirkungen auf die eigentlichen benötigten Teile haben könnte. Eine Alternative ist laut dem Supply Chain Resilience Report 2020 von 3D Hubs der Aufbau intensiverer Beziehungen zu den sogenannten Tier-One-Lieferanten. Der Vorteil: Man bekommt auf relativ einfache Weise bereits frühzeitig mit, wenn sich Probleme in der Lieferkette abzeichnen.

Klar ist: Die Corona-Pandemie hat Unternehmen in vielfältiger Form vor Herausforderungen gestellt. Und damit die Lieferketten von morgen neu definiert.

Erfahren Sie im zweiten Teil unserer Serie zu „Corona und Supply Chains“ wie innovative, hochmoderne Technologien dazu beitragen, Lieferketten noch effizienter und unabhängiger zu machen.