Was ist eigentlich… der Unterschied zwischen Robotik und Automatisierung?

Automatisierung und Robotik: zwei Begriffe, die in der Intralogistik eine immer größere Rolle spielen. Doch wie lassen sie sich voneinander abtrennen? Simplexity sorgt für Klarheit.

Was ist das Erste, was wir vor uns sehen, wenn von Robotern die Rede ist? Nun, vermutlich Science-Fiction. C-3PO aus Star Wars, oder Optimus Prime aus Transformers – berühmte Film-Roboter gibt es viele. Was sie alle gemeinsam haben ist ihre (mal mehr oder weniger starke) Ähnlichkeit zu uns Menschen. Automatisierung ist weniger „Mainstream“, begegnet uns dafür aber oft im alltäglichen Leben – allerdings eher hinter den Kulissen, wie zum Beispiel in Hightech-Warenlagern oder Produktionsumgebungen. Beide Begriffe halten aber immer mehr Einzug in unseren Alltag. Eine klare Abgrenzung ist schwierig – aber umso wichtiger für Unternehmer, die hinsichtlich zukünftiger Investitionen einen Einstieg in das Thema suchen. Hilfreich ist ein Blick darauf, woher die Begriffe eigentlich ursprünglich kommen.

Was ist „Robotik“?

„Robotik“ oder „Robotertechnik“ ist ein Teilbereich der Ingenieurswissenschaften und beschäftigt sich mit dem Entwurf, der Gestaltung, der Steuerung, der Produktion und dem Betrieb von Robotern, z.B. von Industrie- oder Servicerobotern. Das Wort „Roboter“ selbst stammt aus dem Tschechischen und bedeutet „Arbeiter“. Es handelt sich also um Maschinen, die zum Arbeiten und Bewältigen bestimmter Aufgaben gemacht sind. Industrielle Roboter sollen vor allem menschliche Arbeitskräfte ersetzen – zum Beispiel in gefährlichen Bereichen wie unter Wasser, in großer Hitze, oder sogar im Weltraum. Dabei sind Roboter zwar oft, aber nicht immer „humanoid“. Im industriellen Kontext bestehen Roboter meist aus einem Arm mit Gelenken und einer Handhabungseinheit (wie einem Greifer) bzw. einem Werkzeug (wie einem Schweißgerät).

Was ist Automatisierung?

Automatisierung dient ebenfalls der Bewältigung von Aufgaben – allerdings nicht zwangsläufig mit einer Maschine wie einem Roboter. Auch die Nutzung einer Software oder einer anderen Technologie kann unter den Themenbereich „Automatisierung“ fallen. Bei der industriellen Automatisierung werden dafür eigens konzipierte Maschinen wie zum Beispiel Förderbänder oder Fahrerlose Transportsysteme genutzt. Beliebte Anwendungsfelder für Automatisierung sind beispielsweise der Transport oder die Verarbeitung von Waren. Typisch ist der Einsatz für stark routinierte Abläufe.

Was ist Software-Automatisierung?

Im Zuge der Digitalisierung wird die Software-Automatisierung immer wichtiger. Dabei geht es um die Verwendung von Software zur Ausführung von Aufgaben, die normalerweise Menschen erledigen, wenn sie Computerprogramme verwenden. Eines davon ist RPA (Robotic Process Automation). Trotz ihres Namens hat RPA überhaupt nichts mit physischen Robotern zu tun. Es handelt sich um „Software-Roboter“, die so programmiert sind, dass sie Computerprogramme auf die gleiche Weise nutzen wie ein menschlicher Mitarbeiter. Diese Technologie ist zum Beispiel prädestiniert für die Bearbeitung von Kundenbestellungen oder in der Lohnbuchhaltung – also überall dort, wo es standardisierte Prozesse gibt.

Beispiele: Robotik oder Automatisierung – oder beides?

Automatisierung mit Robotik

In einer Autofabrik sind die Prozesse stark automatisiert. Entlang der Prozesskette bzw. der Fertigungslinie gibt es zahlreiche Roboter, die verschiedene Aufgaben wie zum Beispiel das Schweißen übernehmen. Hier sind die Roboter also ganz klassisch in einen stark routinierten Ablauf eingebunden und erledigen ihre Aufgabe selbstständig.

Automatisierung ohne Robotik

Automatisierung ohne Robotik liegt zum Beispiel vor, wenn ein Kunde an das Support-Team einer Versicherung schreibt und ihm ein Chatbot antwortet, um zusätzliche Informationen und um sein persönliches Feedback am Ende der Konversation bittet.

Robotik ohne Automatisierung

Ein beeindruckendes Beispiel für Robotik ohne Automatisierung ist der Einsatz eines „Robo-Hundes“ zur Situationssichtung in einer Brandruine. Dabei wird der „Hund“ über eine Konsole von menschlicher Hand gesteuert und nimmt dann (unterstützt von einer Künstlichen Intelligenz) innerhalb der Gefahrenzone 360-Grad-Aufnahmen mittels Infrarot-Kamera und Laser-Scannern das Geschehen auf. So können mögliche Gefahrenherde erkannt werden, ohne Menschen einem Risiko auszusetzen.

 

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