Wave oder Waveless: Welche Art der Auftragsabwicklung ist produktiver?

Wem beim Stichwort ‚Wave‘ das nächstgelegene Surfer-Paradies mit meterhohen Wellen in den Kopf kommt, der sollte schleunigst umdenken: Auch im Lager kann die eingehende „Flut“ von Aufträgen nach bestimmten Mustern, sogenannten Waves (eng. für „Wellen“), abgewickelt werden. Erfolgt die Abwicklung flexibel und individuell, spricht man von ‚waveless‘ (eng. für „ohne Wellen“). Wie das in der Praxis aussehen kann und welche Vorteile die jeweilige Methode mit sich bringt, erfahren Sie hier bei uns.

Nehmen wir vorab die Prozesse selbst genauer unter die Lupe: Bei der wellenbasierten Verarbeitung der Aufträge werden gewisse Auftragsgruppen einem Kommissionierer zugeordnet – diese müssen alle nacheinander bearbeitet werden. Der Kommissionierer beginnt dafür an einem festgelegten Startpunkt innerhalb seiner Kommissionier-Zone. In dieser Zone arbeitet er dann alle Punkte seiner Liste nacheinander ab und hat damit die erste sogenannte Welle abgeschlossen. Dann kehrt er zu seinem Startpunkt zurück, erhält die nächste Kommissionierliste und beginnt die zweite Welle.

Effizient durchs Lager ‚surfen‘

Bei der wellenlosen Kommissionierung schaltet sich smarte Technik mit ein: Der Prozess für den Kommissionierer beginnt zunächst ähnlich. Während die Liste abgearbeitet wird, überprüft aber ein Warehouse Execution System (WES), welcher Artikel als nächstes idealerweise gepickt werden sollte. Der Kommissionierer passt sich damit dynamisch an aktuelle Umstände an und pickt die Artikel in einer effizienteren Reihenfolge. Die Informationen werden ständig aktualisiert, um den kürzesten und logischsten Weg für den Kommissionierer zu finden.

Auch wenn die wellenbasierte Kommissionierung übersichtlich und verhältnismäßig einfacher wirkt, scheinen die Vorteile der wellenlosen Variante im direkten Vergleich zu überwiegen: Durch die ständig angepasste Route an die Auftragslage und der Echtzeit-Optimierung sparen die Kommissionierer spürbar Zeit – und müssen deutlich weniger Strecke zurücklegen. Mit dieser Methode können auch Ausnahmefälle oder Einzelaufträge schneller behandelt und abgeschlossen werden, weil sie sich nahtlos in den Gesamtprozess einfügen.

Automatisches Lager – mit und ohne Wellen

Aber nicht nur die Kommissionierer können wellenförmig durch die Warenlager navigiert werden: Auch automatisierte Regelbediengeräte können mit und ohne Wellen im Warenlager arbeiten. Das Multishuttle von Dematic passt sich im wellenlosen System beispielsweise ganz automatisch und dynamisch an neue Aufträge an und richtet seine Prozesse daran aus.

Sie würden gern tiefer in die Thematik eintauchen? Mehr Informationen zu wellenbasierten und -losen Kommissionier-Prozessen erfahren Sie in einem Artikel von Arturo Hinojosa* auf dem Dematic Connections Blog.

* Nur in Englisch verfügbar

Verwandte Artikel