Welche Infrastruktur brauche ich für mein automatisiertes Lager?

Planen, prüfen, probieren – wer sein Warenlager automatisieren möchte, muss zunächst mit einer elementaren Frage starten: Macht Automatisierung in meinem Unternehmen, bei meinen Prozessen und für meine Mitarbeiter überhaupt Sinn? Erst wenn diese Frage wirklich mit Ja beantwortet werden kann, geht es in die Details. Um welche es sich dabei handelt, erfahren Sie hier bei SIMPLEXITY.

Automatisierung, auch im kleinen Rahmen, beginnt immer mit der richtigen Planung – und mit der richtigen Einstellung. „Bevor man sich mit den Einzelheiten der Infrastruktur beschäftigt, muss man sich bewusst machen, dass automatisierte Prozesse weitreichende Veränderungen mit sich bringen“, erklärt Frank Heptner, Senior Director Sales and Realisation Automation & Intralogistics EMEA bei Linde Material Handling. „Durch den Einsatz von FTS kommen neue ,Kollegen‘ mit an Bord, die in vorhandene Strukturen integriert werden und denen man Raum geben muss – sowohl physisch zwischen den Regalen als auch gedanklich in den eigenen Reihen“, so Heptner.

Sind genug Platz sowie das richtige Mindset vorhanden, kann man in die Detailplanung der Infrastruktur gehen:

  • Lichtverhältnisse

    In Warenlagern herrschen unterschiedliche Lichtverhältnisse – bei einer anstehenden Automatisierung müssen diese näher betrachtet werden. Hintergrund: FTS orientieren sich an Strukturen, um sicher durchs Lager zu navigieren. Verändern sich innerhalb des Lagers die Lichtverhältnisse, kann dies die Erkennung stören. Dazu gehören zum Beispiel wechselnde Tages- und Jahreszeiten oder ganz einfach Sonneneinstrahlung durch ein Fenster. Aber auch die Transportgüter selbst bzw. deren Verpackungen können problematisch werden. Gerade hier können plötzliche Reflektionen auftauchen und die Erkennung beeinflussen.

  • Bodenbeschaffenheit

    Nicht nur die Umgebung, auch die potenzielle Fahrbahn sollte intensiv begutachtet werden. Damit FTS sich ungehindert ihren Weg durchs Lager bahnen können, muss der Boden eben sein. Das heißt, Unebenheiten sollten im Vorfeld ausgeglichen werden, damit ein flüssiger Ablauf des Verkehrs garantiert ist. Weitere No-Gos: starke Steigungen der Fahrbahn sowie extrem glatte Beläge, bei denen ein FTS beim Anfahren oder Bremsen ins Rutschen kommt.

  • Software

    Zur richtigen Infrastruktur zählen nicht nur die „Hardware“ in Form von Licht und Boden, sondern auch die passende Software. Für die IT-Infrastruktur muss deshalb eine leistungsfähige Lagerverwaltungssoftware zum Einsatz kommen und damit verbunden ein intelligentes Materialfluss-Steuerungssystem vorhanden sein. Denn: Neben dem eigentlichen optimalen Materialfluss ist auch ein transparenter, vollständiger Informationsfluss das A und O im automatisierten Lager. Nur so können die Daten der Ware, die sich im Lager befindet, sauber abgebildet werden und einen reibungslosen Ablauf sichern.

  • WLAN-Schnittstelle

Der Einsatz von FTS setzt auch eine funktionsfähige, stabile und zuverlässige WLAN-Schnittstelle mit entsprechender Bandbreite voraus. Schließlich sollen die Fahrzeuge in der Mittagspause fleißig weiterfahren, während die Mitarbeiter via WhatsApp die Geschichten des Tages austauschen. Warum das eine das andere ausschließen kann? FTS kommunizieren permanent untereinander sowie mit der zentralen Kontrollsoftware – alles über das lokale WLAN. Deshalb muss dieses besonders leistungsfähig sein, damit alle ihre Verbindung aufrechterhalten können. Für Unternehmen macht es daher Sinn, ein separates Netzwerk dafür vorzusehen bzw. bereitzustellen.