Welche Rolle spielen Routenzüge bei „Just-In-Time“?

Komplexe Produktionsstraßen immer zeit- und punktgenau mit den richtigen Materialien zu versorgen, ist eine gewaltige logistische Aufgabe. Routenzüge sind hier eine ideale Option, um diese Anforderungen zu erfüllen. Schließlich sind Just-in-time-Produktionen (JIT) aus der Industrie kaum mehr wegzudenken. Übrigens: Nicht nur Routenzüge, sondern auch JIT gehören zum großen Thema „Lean Logistics“ (deutsch: „Schlanke Logistik“). Dessen Grundprinzip besteht darin, logistische Prozesse wortwörtlich zu verschlanken, also auf das absolut Wesentliche zu reduzieren – zum Beispiel Faktoren wie Raumnutzung und Zeit, aber auch Kosten. Nachfolgend zeigen wir auf, welche Vorteile das „Lean Logistics“-Dreamteam JIT und Routenzug gemeinsam mit sich bringen.

1. Weniger Verkehr im Lager

Statt mehrere Gabelstapler für die Inventarbeschaffung einzeln herumfahren zu lassen, verfolgt ein Routenzug stets die gleiche Route und hält an denselben Stationen, wo er dann be- und entladen wird. Das Ergebnis sind weniger Verkehr, Lärm, Betriebskosten und Arbeitskräfte bei einer gleichbleibenden Abdeckung des Lieferbedarfs.

2. Verbesserte Sicherheit

Durch das geringere Verkehrsaufkommen im Lager sind Mitarbeiter und Inventar weniger gefährdet, in einen Unfall verwickelt zu werden.

3. Erhöhte Prozess- und Liefersicherheit

Wenn Produktions- und Lieferzeiten miteinander abgestimmt werden, laufen Prozesse rund um die Uhr zuverlässig ab. Daraus resultieren weniger Lieferengpässe und Fertigungsverzögerungen.

4. Große Produktion bei geringer Platznutzung

Eine kleine Produktionsfläche profitiert sehr von der platzsparenden, zyklischen Arbeitsweise der Routenzüge.

5. Individuellere Produktion und gesteigerte Produktvielfalt

Aktuelle Kundenanforderungen machen Personalisierung und Vielfalt in Lieferketten immer wichtiger – ein digital gesteuerter Routenzug deckt diesen Bedarf problemlos ab, da er auch kleinere Bestandsmengen genau zum richtigen Zeitpunkt liefern kann.

 6. Finanzielle Vorteile

Ein Routenzug kann etwa zweieinhalb herkömmliche Stapler ersetzen. Außerdem bedeutet eine geringere Platznutzung sowohl bei der Lagerung von Inventar als auch bei den Lieferwegen ebenfalls eine Einsparung der Betriebskosten. Ein Grund für diese Vorteile ist eine zyklische Arbeitsweise, die Warenlieferung nicht nur übersichtlicher macht, sondern auch vorhersagbar.

 7. Ergonomisches Arbeiten

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter ist nicht nur von größter Relevanz, sondern auch unerlässlich für eine reibungslos ablaufende Lieferkette. Denn: weniger Verletzungen, mehr Produktivität. Viele Routenzüge ermöglichen die Bedienung in einer aufrechtstehenden Position und bieten Hilfsfunktionen wie höhenverstellbare Fahrwerke – leichtere Bedienbarkeit und zugängliche Lasten sind die Folge.

Fazit: Ein Zug, viele Vorteile

Routenzüge spielen eine enorme Rolle bei Just-In-Time-Produktionen, da sie das Prinzip erst richtig rund laufen lassen. Werden Produktions- und Lieferprozesse aufeinander abgestimmt, können alle betrieblichen Faktoren eines Warenlagers verbessert werden. Weniger und vor allem erwartbarer Verkehr bedeutet effektivere Platznutzung und einen erhöhten Sicherheitsstandart für alle Mitarbeiter.

Vollautomatisch in die Zukunft

Wie das in der Praxis aussehen kann, hat STILL 2019 vorgestellt: Der automatisierte Routenzug LTX 50 kann sogar ganz ohne menschliche Hilfe be- und entladen werden. Die Innovation wurde sogar mit einem IFOY Award belohnt.