Wie kann Künstliche Intelligenz Prozesse im Lager vereinfachen?

Kleinkinder unterhalten sich mit Alexa, Erwachsene fragen Chatbots, was sie kochen sollen: Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in den Alltag. Die unfassbar schnellen Fortschritte der vergangenen Monate lassen erahnen, wie es weitergehen könnte. Auch für Logistik und Lager ergeben sich vollkommen neue Möglichkeiten, die Dinge einfacher, schneller und fehlerfreier zu gestalten – ein paar Beispiele finden Sie im Artikel.

Je mehr Einflüsse eine Rolle spielen, desto schwieriger wird es, eine Lösung zu finden. Genau hier kann die Künstliche Intelligenz (KI) ihre Stärke ausspielen. Nicht etwa, weil sie intelligenter als der Mensch wäre – sondern weil sie alle Faktoren gleichzeitig auf dem Schirm hat und damit schneller und sicherer die richtigen Entscheidungen treffen kann. KI lernt dabei fast in Echtzeit: Sie kann praktisch ohne jede Verzögerung auch aktuelle Veränderungen in Prozesse miteinbeziehen. Das Ergebnis: KI gestaltet die vielen Vorgänge im Lager in kürzester Zeit einfacher und effizienter.

Ideale Lösungen: einfach per Knopfdruck

Besseres Timing, kürzere Wege, kaum Fehler, weniger Luft im Paket, mehr Stabilität auf der Palette – so konkret sind die Resultate, wenn eine KI am Werk ist. Zahlreiche Einflussfaktoren werden dafür miteinbezogen: Erfahrungswerte und Lerneffekte, Bild-, Sprach- und Mustererkennung, Besonderheiten im Lager oder in der Lieferkette, laufende Ereignisse, Planungen, Änderungen. All das kann eine Berechnung beeinflussen. Auf diese Weise findet KI die sinnvollste Zusammenstellung und Verpackung von Waren. Sie errechnet die idealen Zeitpunkte zur Bestellung von Warengruppen. Oder sie findet die bestmöglichen Lagerorte für Produkte. Doch das ist bei weitem nicht alles.

Umsichtige Technik: Maschinen mit Fahrerlaubnis

Großes Potenzial zur Vereinfachung von Prozessen gibt es immer dort, wo sich Wege und Arbeiten im Lager ständig wiederholen – zum Beispiel bei der Versorgung von Produktionslinien. Hier können statt Mitarbeitern, die immer wieder dieselben Güter von Position A zu Position B bringen, AGVs (automated guided vehicles; aus dem Englischen für fahrerlose Transportsysteme) eingesetzt werden. Sie sehen im Prinzip aus wie ganz normale Stapler oder Schlepper. Nur sitzt hier kein Mensch mehr am Steuer, sondern eine KI mit Geonavigation und Lasertechnik. Die KI regelt im Zusammenspiel mit der Sensorik den sicheren Betrieb, sprich: Sie sorgt u.a. dafür, dass alle Sicherheitsvorkehrungen ganz automatisch eingehalten werden.

Fahrzeuge, die komplett selbstständig 24/7 im Lager unterwegs sind und wissen, was zu tun ist? Teilweise ist das noch Zukunftsmusik. Aber automatisierte Lagertechnikgeräte von Linde Material Handling z. B. vereinigen schon heute viele vermeintliche Zukunftsvisionen: Die autonomen Logistikfahrzeuge nehmen ihre Umgebung detailliert wahr und können so als kooperative Roboter dabei helfen, die Abläufe im Lager enorm effizient zu gestalten – eine große Erleichterung für die Mitarbeiter und eine deutliche Steigerung der Wirtschaftlichkeit.

Die dabei entstehenden Datenströme laufen zentral zusammen und werden von dort aus gesteuert; so kommen sich die einzelnen Fahrzeuge nicht in die Quere. Auch die Kommunikation mit anderen Bereichen innerhalb des Lagers, zum Beispiel mit Rolltoren, funktioniert mit Hilfe integrativer KI einwandfrei.

Digitales Handwerk: automatische Kommissionierung

Auch in der Robotik spielt KI eine wichtige Rolle und macht damit Vieles einfacher. Smarte Maschinen erledigen im Handumdrehen, was für Menschen harte Arbeit ist. Das sind vor allem Tätigkeiten, die schnell, genau und ausdauernd ausgeführt werden sollen. Ein Roboter wird körperlich nicht müde, er ist immer mit der gleichen Konzentration bei der Sache, macht daher wenig Fehler und braucht, abgesehen von der Wartung, so gut wie keine Pausen. Das sind beste Voraussetzungen für einen Kommissionierer. Ausgestattet mit Sensoren, Greiftechnik und einem lernfähigen „Kopf“ arbeiten etwa die Roboter von Dematic vollkommen selbstständig. Sie behandeln Objekte so, wie ein Mensch es täte, und werden mit der Zeit immer besser, weil sie aus Erfolgen und Fehlern lernen. Mit diesen Fähigkeiten erkennen sie benötigte Waren, nehmen sie vom Band oder aus dem Regal und stellen die gewünschten Einheiten sinnvoll zusammen. So bieten Roboter höchste Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz für einen automatisierten Rund-um-die-Uhr-Betrieb, in dem einfach alles glatt läuft.


„Mit die größten Software-Fortschritte in der Robotik bei Dematic basieren auf Künstlicher Intelligenz. KI ist mittlerweile in Form von Maschinenlernen und Deep Learning verfügbar – Technologien, die einem Roboter in seinem Einsatzbereich mit der Zeit immer mehr Dynamik verleihen, weil er ständig dazulernt und seine Aufgaben folglich immer besser bewältigt.“

(Crystal Parrott, Vice President des Robotics Center of Excellence, Dematic).

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