Wie können autonome mobile Roboter (AMR) Lieferketten optimieren?

Die Anforderungen an die heutige Logistik sind weitaus komplexer geworden, als lediglich Gegenstände von A nach B zu transportieren. Heutzutage geht es bei einer reibungslosen Logistik vor allem darum, die unterschiedlichsten Materialien von verschiedenen Stationen an zahlreiche Orte zu transportieren – und das bestenfalls in kurzer Zeit. Daher braucht man flexible, zuverlässige und schnelle Lösungen, um all diese Anforderungen zu erfüllen. Autonome mobile Roboter (oder AMRs) könnten hier genau der richtige Ansatz sein.

AMRs werden bereits seit rund zehn Jahren vielfältig in Lagerhäusern, Distributionszentren und Produktionsanlagen eingesetzt. Nun haben zentrale Player der Branche wie der Automatisierungsspezialist Dematic damit begonnen, sie in größerem Umfang in ihre Lösungen zu integrieren. Und ziehen damit große Aufmerksamkeit auf die kleinen Allrounder. Laut der aktuellen globalen Prognose für mobile Roboter von Research and Market soll der Einsatz von AMR zwischen 2020 und 2026 deutlich wachsen. Experten rechnen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 45 Prozent. Zusammen mit autonomen fahrerlosen Transportsystemen (besser bekannt als AGVs) sollen AMRs zu einem neuen Standard für die täglichen Abläufe werden. Doch was genau macht AMRs eigentlich so beliebt?

Schlauer, schneller, leichter

Zunächst einmal sind AMRs Roboter, die Paletten anheben und von A nach B transportieren. Der Clou: Sie können sich selbst durch die Lagerumgebung navigieren, indem sie QR-Codes lesen und Hindernisse mit Kameras und Sensoren erkennen. Im Allgemeinen gleichen sie den AGVs, jedoch mit zwei großen Unterschieden: Erstens bewegen AMRs leichtere Lasten schneller und sind, zweitens, anpassungsfähiger, insbesondere bei der Wahl der Routen und der Vermeidung von Hindernissen. Mit Hilfe von smarten Software-Algorithmen überwacht jeder AMR ständig seine Umgebung, um schnell anzuhalten oder die Route entsprechend anzupassen. Denn: Sicherheit geht vor. Außerdem lassen sie sich nahtlos in bestehende Abläufe einbetten und benötigen nur wenige Wochen für die Installation ohne laufende Prozesse zu unterbrechen.

Autonome Mobile Roboter

Im Vergleich zu anderen Technologien wie herkömmlichen Förderbändern oder Monorails sind AMRs extrem flexibel in der Anwendung. Vor allem wenn es um den Transport von Paletten geht, können sie die Prozesse nachhaltig beschleunigen. Hierbei eignen sie sich besonders gut für schnell wachsende Unternehmen, die über eine Strecke von mindestens 30 Metern diverse Lasten transportieren müssen, die nicht schwerer als 1.500 Kilogramm sind.

Automatisiert, fertig, los

Kurz: AMRs sind flinke Roboter, die Materialien heben und sicher durch ein Lager oder eine Produktionsanlage navigieren. Dadurch sind sie ein idealer Anfang, um erste Automatisierungselemente in bestehende Abläufe zu integrieren. Vor diesem Hintergrund und dem stark wachsenden Bedarf an flexiblen Automatisierungslösungen ebnet Dematic den Weg, AMRs weniger als einzelne Bots und mehr als Komplettlösung zu betrachten. Der Automatisierungsspezialist plant, sein Portfolio demnächst zu erweitern, um umfassende AMR-Lösungen anzubieten. Den Start bilden AMRs für den zuverlässigen Transport von Paletten.