Wie senkt KI die Energiekosten im Lager?

Elektrischer Antrieb mag auf der Straße noch recht neu sein, im Lager sind die E-Stapler schon länger auf dem Vormarsch. Besonders die Fähigkeit zum schnellen Zwischenladen bietet große Vorteile für viele Prozesse, aber auch einen Nachteil:
Die Energieversorgung wird in diesem Zeitraum überdurchschnittlich stark beansprucht, was zu einem sogenannten „Peak“, einer – teuren – Versorgungsspitze, führen kann. Künstliche Intelligenz (KI) wie in der ifesca-Software kann dies vorhersehen und klug verhindern.

Linde Material Handling bindet die Software des Start-ups ifesca als erstes mit in sein Lösungsportfolio ein und kann Flottenbetreibern so große Vorteile einräumen: „Energie ist das Thema dieser Dekade und ifesca leistet einen ganz großen Beitrag, um Energie noch professioneller zu nutzen, als es heute möglich ist“, sagt Stefan Prokosch, SVP Brand Management Linde Material Handling.

Stefan Prokosch, SVP Brand Management Linde Material Handling

Verbrauchsspitzen vermeiden

Die Software bietet ein verbessertes „Peak Power Management“. Durch den kompletten Überblick über alle Energieerzeuger und -verbraucher in einem Unternehmen ermöglicht das System, kostenintensive Peaks auszugleichen bzw. sie zu vermeiden. Ein Beispiel: Werden viele E-Stapler gleichzeitig geladen, fährt die KI die Klimaanlagen kurzfristig herunter. Durch dieses „Peak Power Shaving“, also dem Beschneiden von Verbrauchsspitzen, lassen sich laut Unternehmen bis zu zwanzig Prozent Energie einsparen.

Lernende Algorithmen, sinkende Kosten

Eine zusätzliche Software von ifesca geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie sammelt unzählige Daten zu Energieverfügbarkeit und -verbrauch, von Produktions- und Logistikdaten bis zum Wetter. Auch hierbei bezieht sie regenerative Energiequellen mit ein und prognostiziert, wie viel Strom innerhalb der nächsten Tage durch die hauseigenen Systeme wohl erzeugt werden wird. Dazu kommt: Durch Algorithmen lernt die Anwendung mit steigender Einsatzdauer immer schneller und verbessert so die Prognosegüte und Qualität der Daten fortlaufend.

Das schlägt sich auf die Kosten nieder: Unternehmen können Energie grundsätzlich günstiger einkaufen, wenn sie die Grundabsicherung langfristig und die weiteren Mengen bedarfsorientiert einkaufen und dabei auch Chancen am Energiemarkt nutzen können. Genau dies ermöglicht die ifesca-Lösung. Mithilfe der Software kann der Verbrauch prognostiziert und Strom in genau der richtigen Menge eingekauft werden. 

„Mit den genauen Prognose-Ergebnissen dieser Plattform werden unsere Kunden in der Lage sein, für ihre Flurförderzeug-Flotten optimale Ladezeiten zu planen, Ladespitzen zu vermeiden und damit ihre Energiekosten deutlich zu senken“, erklärt Experte Stefan Prokosch. Bei der Planung werden auch moderne Energie-Speicherlösungen einbezogen und genau dann aufgefüllt, wenn der Strom gerade besonders günstig ist. Dadurch sind für viele Unternehmen durchaus zehn bis zwanzig Prozent an Einsparungen möglich.

Ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigere Intralogistik

Mit der neuen Lösung trägt Linde Material Handling zu einem verbesserten Energiemanagement für Flottenbetreiber bei. Die Nachfrage nach E-Staplern steigt seit Jahren kontinuierlich und auch das Leistungsniveau der elektrisch betriebenen Fahrzeuge steht den Dieselstaplern in nichts mehr nach. Doch nun gehen vermehrt intelligente Lösungspakete an den Start, mit denen es für Unternehmen langfristig noch wirtschaftlicher werden wird, auf elektrisch betriebene Staplerflotten umzusteigen und diese zu betreiben.