Wie sichere ich meine Logistik bei tonnenschweren Lasten?

Staplerfahrer haben einen treuen Begleiter: den Zeitdruck. Der beschleunigt nicht nur den Puls, sondern meist auch das Fahrzeug und am Ende des Tages die Produktivität – solange alles gut geht. Das Risiko eines Arbeitsunfalls wächst mit steigendem Lastgewicht – und natürlich mit steigender Hubhöhe. Wie vermeidet man also, dass ein Stapler mit 5.000 Kilogramm Laminat auf der Gabel ins Wanken kommt?

Die Firma Egger, ein holzverarbeitender Betrieb aus Wismar an der Ostsee, hat in einem Praxistest nach Antworten auf genau diese Frage gesucht. Als ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Holzwerkstoffproduktion ist die Firma Egger größter Arbeitgeber der Region. Das Thema Arbeitssicherheit hat dabei höchste Priorität. Und das ist genau der richtige Ansatz: Denn wie die Deutsche Handwerks-Zeitung berichtet, kommt es pro Jahr deutschlandweit immer noch zu über 30.000 Arbeitsunfällen mit Gabelstaplern und Hubwagen. 

Bei der Entscheidung für einen neuen Lager-Fuhrpark stellt die Firma Egger das Thema Sicherheit in den Fokus.

Die Idee: Ausschlaggebend für die Anschaffung neuer Stapler sollte das konkrete Feedback der Fahrer sein. Beim Praxistest unter den Bedingungen des harten Alltags gingen verschiedene Hersteller – darunter auch Linde Material Handling – an den Start.

Die Herausforderung: jede Menge Holz

Auf der anderen Seite ging es natürlich – wie überall – auch um Zuverlässigkeit und Leistung. Schließlich verarbeitet Egger in einem der modernsten Holzverarbeitungszentren Europas rund eine Million Raummeter Holz pro Jahr zu HDF-, MDF- und OSB-Platten sowie Laminatfußböden. Täglich kommen 85 Lkw mit Rohstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft rein. Der Weg vom Rohstoff zum fertigen Produkt nimmt gerade mal acht Stunden in Anspruch – inklusive Zuschnitt und Verpackung. Hier wird hart gearbeitet. Für den 24/7-Dreischichtbetrieb braucht der Betrieb nicht weniger als eine hundert Prozent verlässliche Logistik zur Ver- und Entsorgung der Produktion. Stapler werden zum Beispiel eingesetzt, um Paletten mit fertigen Produkten wie Laminatfußböden vom Regal zu heben und an den Verladepunkten für die Lkw bereitzustellen.

Die Fahrer von Egger sind es gewohnt, in kürzester Zeit Lastschwerpunkt und Lastgewicht abzuwägen, und zu entscheiden, was der Stapler bis zu welcher Hubhöhe sicher transportieren kann. Schwierigkeit Nr. 1 dabei: Beim Heben einer Last wandert der Schwerpunkt nach vorne und oben. Fahrverhalten und Standsicherheit ändern sich und müssen berechnet werden. Das Rangieren mit angehobener Last ist besonders gefährlich. Schwierigkeit Nr. 2: Da Egger beispielsweise HDF-Platten in unterschiedlichsten Stärken produzieren, variiert auch das Gewicht der Europaletten stark. Nicht selten musste das Gefühl entscheiden. Trotz der jahrelangen Erfahrung der Fahrer blieb hier also immer noch ein Restrisiko.

Gesicherte Prozesse statt gut gemeinter Schätzungen

Natürlich waren alle getesteten Modelle mit ausführlichen Traglastdiagrammen ausgestattet, die Aufschluss über die Tragfähigkeit des Staplers – in Abhängigkeit von Hubhöhe und Lastschwerpunkt – liefern. Doch: Die Diagramme in aller Ruhe zu studieren und die jeweiligen Berechnungen für das konkrete Gewicht auf der Gabel anzustellen, erfordert viel Zeit, die besser anders genutzt werden kann.

Linde Material Handling hat hier eine alltagstaugliche Lösung angeboten: Das Assistenzsystem Linde Safety Pilot berechnet automatisch, welches Gewicht auf der Gabel liegt. Das System liefert dem Fahrer auf einen Blick alle notwendigen Informationen zum sicheren Transport der Ladung. Es zeigt unter anderem den Neigungswinkel, das Gewicht auf der Gabel, die aktuelle und die maximale Hubhöhe. Durch die Traglastanzeige ist selbst das Ein- und Auslagern in großen Höhen kein Problem. Das kam bei Egger gut an.

Wir haben einen ausführlichen Test mit vier verschiedenen Herstellern gefahren. Das Urteil fiel klar für Linde aus, auch weil unsere Mitarbeiter mit den Geräten einfach am besten zurechtkamen. Das Assistenzsystem konnte uns vom Fleck weg überzeugen.

Jan Menninghaus, Leiter Produktions- und Versandlogistik

Eine Lösung mit Netz und doppeltem Boden

Am Ende der Testphase für die Fahrzeuge hat sich Egger für die Fahrzeuge von Linde Material Handling entschieden – allesamt ausgestattet mit dem Linde Safety Pilot. Sollte es trotz eingebautem Assistenzsystem mal brenzlig werden, regelt dieser das Gerät übrigens selbstständig ab: Der Fahrer kann die Last dann nur noch absenken und Schrittgeschwindigkeit fahren. Das Ergebnis: umfangreicher Schutz für Mitarbeiter, Ladung und Equipment – und damit eine solide Investition.

Linde E 35 HL
Linde H 50

 


 

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