Wie sieht die City-Logistik der Zukunft aus?

Deutschland ist Logistik-Weltmeister und spielt damit eigentlich in der Champions League in diesem Bereich. Tatsache bleibt dennoch, dass bis 2030 die Verkehrsbelastung in Deutschland um weitere 38 Prozent steigen soll. Auf diese Herausforderung intelligent zu reagieren und die passenden Technologien zu finden, bleibt spannend. Dies betrifft natürlich auch den Transport von Waren: Mit dem Zuwachs von E-Commerce und mobilen Lieferdienstleistern steigt dieser rasant an und muss zukünftig effizienter und umweltverträglicher gestaltet werden.

Doch wie sieht das in der konkreten Umsetzung aus? Da wären zum einen die Lang-LKW, die seit 2017 über Deutschlands Straßen rollen. Dabei handelt es sich um eine LKW-Kombination mit bis zu 25,25 Meter Fahrzeuglänge. Damit überschreitet dieser LKW-Typ die übliche Längenbegrenzung deutlich, bietet aber 57 Prozent mehr Ladevolumen und rund 65 Prozent mehr Raum für Europaletten. Gleichzeitig verringert sich der Schadstoffausstoß, weil für die gleiche Menge an Ware weniger Fahrzeuge eingesetzt werden können – ein wichtiger Schritt in der Emissionsreduzierung.

Mit Augenmerk auf den Umweltschutz und die Lebensqualität in Städten und Gemeinden legt auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den Fokus vor allem auf eine Ausweitung der Mobilität. Um den Titel als Logistik-Weltmeister verteidigen zu können, werden Schienen-, Land- und Wasserstraßen qualitativ und flächendeckend ausgebaut, um Engpässe zu beseitigen.

Neue Konzepte für die letzte Meile

Zurück in die Städte: Gerade unzählige kleinteilige Lieferungen verursachen unnötige Anfahrten und Stopps im städtischen Bereich. Um hier eine Entlastung zu schaffen, sollten Lieferungen – so gut es geht – gebündelt und auf direktem Weg ausgeliefert werden. Städtische Logistikzentren, sogenannte City-Hubs, bieten hierfür einen guten Ansatz: In den mobilen Verteilerzentren in zentraler Lage können Waren an einem Punkt gesammelt und anschließend mit dem Lasten-Fahrrad oder zu Fuß ausgeliefert werden.

Aber auch, wer weiterhin auf die Paketverteilung mit einem Lieferfahrzeug angewiesen ist, kann seine Prozesse weiter optimieren. Bereits das Beladen des Lieferfahrzeuges für die letzte Meile kann von Lösungen wie dem PackMyRide-Konzept von Dematic profitieren: Eine automatische Anlage belädt dabei die Fahrzeuge angepasst an die Lieferroute. Das erspart dem Zusteller nicht nur körperliche Arbeit, sondern gestaltet den gesamten Prozess wesentlich effizienter.

Ist mit der Lieferung der Bestimmungsort erreicht, gibt es hier spezielle Niederhubwagen, die für den urbanen Transport auf der ausgelegt sind, beispielsweise der STILL CiTi one mit Elektroantrieb. Entsprechende Geräte können dank Kletterkufen problemlos auch Bordsteinkanten, Schwellen und Stufen meistern.

Mit digitalen Lösungen zur optimalen Städtelogistik

Im Zeitalter mobiler Apps bieten digitale Anwendungen Lösungen für viele Herausforderungen – auch für Informationsleitsysteme, die Zulieferern freie Parkräume anzeigen, oder mobile Apps, die über Baustellen und die allgemeine Verkehrslage informieren. Heute schon werden Leitsysteme getestet, mit denen vollautomatisierte und elektrisch betriebene Lieferfahrzeuge ohne Fahrer bestimmte Verteilerpunkte anfahren können.