Wie sieht die moderne Kühlkette im Lager aus?

Boomender E-Commerce, vorbestellte Wocheneinkäufe, eine große Auswahl an internationalen Produkten – der Lebensmittelhandel befindet sich im Wandel. Eine besondere Herausforderung bei den verstärkt online stattfindenden Einkäufen: Kühlketten. Hier bildet unter anderem das richtige Handling der Waren im Lager ein entscheidendes Schlüsselelement. Die Lösung liegt – wie so oft – in automatisierten Prozessen.

Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie und den einhergehenden, weltweiten Lockdowns wurde vor allem die Lebensmittel-Branche über Nacht vor einige Herausforderungen gestellt: Wie können Bestellungen möglichst schnell und effizient abgewickelt werden? Wie kann die Frische der Produkte erhalten bleiben? Und wie wird man den unterschiedlichen Ansprüchen der Ware gerecht? Aber auch bereits davor haben die Warenlager mit Minusgraden maximale Anforderungen an die Intralogistik gestellt – wie also bestmöglich verschiedene Temperaturzonen möglichst effizient vereinen?

Bei Eiszeit auf Hochtouren

Gerade bei Lebensmitteln variieren die Ansprüche an Temperatur, Umgebung und die Mischung der einzelnen Waren. Dies gilt vor allem auch für die sogenannte Protein-Industrie (gekühlte sowie tiefgekühlte Proteinprodukte – Fisch, Geflügel und Fleisch). Hier benötigt man eine auf diese Bedürfnisse abgestimmte Intralogistik – und zwar am besten eine automatisierte. Denn die automatisierte Ein- und Auslagerung aus den Tiefkühlhäusern erlöst nicht nur die Mitarbeiter von eisigen Arbeitsbedingungen, sondern spart dabei auch noch Energiekosten: es ist einfach seltener erforderlich, Türen für bestimmte Transportwege zu öffnen. Da bei Lebensmitteln aufgrund der Haltbarkeitsdaten oft die FIFO-Bestandsrotation (getreu der Regel „first in, first out“) zum Einsatz kommt, besteht bei automatisierten Prozessen zudem eine verbesserte Auftragsgenauigkeit. Außerdem können mithilfe der Automatisierung die Paletten so schnell eingelagert werden, dass die Luft im Kühllager fast immer optimal zirkulieren kann, um die höchste Qualität der gefrorenen Ware zu gewährleisten.

Automatisch frisch

Eine mögliche Antwort auf diese Anforderungen liefert unter anderem der Automationsspezialist und langjähriger Experte in automatisierten Kühlketten Dematic.

„Steigende Anforderungen in der Protein-Industrie haben dafür gesorgt, dass sich Hersteller nicht mehr auf manuelle Auftragsabwicklungssysteme verlassen können“, erklärt Jessica Heinz, Leitung Marketing und Business Development Dematic Central Europe, den Wandel der Branche. „Mit unserer Lösung lassen sich sämtliche Prozesse in der Auftragserfüllung vollständig automatisiert abbilden und gleichzeitig Geschwindigkeit, Lagerdichte, Frische, Genauigkeit und Verfügbarkeit signifikant erhöhen.“

Bei den individuell-zusammenstellbaren Lösungen von Dematic bildet häufig das Multishuttle-System das Herzstück. Hier werden Produkte vollautomatisch eingelagert, gepuffert, sortiert und für die Kommissionierung und die Auftragszusammenstellung geordnet. Der Clou: Das Multishuttle selbst strahlt im Gegensatz zu vielen anderen Lagerhausmaschinen keine Wärme aus. In Kombination mit Regalbediengeräten, Robotern und AGVs verlaufen Palettierung und Transport ebenfalls automatisch. Von minimal gekühlt bis tiefgefroren – die Maschinen trotzen den Temperaturen und können auch bei -25 Grad Celsius rund um die Uhr Bestellungen bearbeiten. Und stellen damit einen wichtigen Bestandteil der modernen Kühlkette dar, der zukünftig nicht mehr wegzudenken sein wird.